Pang

Ausgangsmaterial für den Bau des Hang sind tiefgezogene Stahlblechrohformen, die anschließend einem Gasnitrieren genannten Härtungsverfahren unterzogen werden: In einem Brennofen diffundiert bei hoher Temperatur unter Ammoniakatmosphäre Stickstoff in das Blech. Dadurch entsteht ein Material mit einer sehr harten Stickstoffnadelstruktur im relativ weichen Eisengefüge, das die Hangbauer Felix Rohner und Sabina Schärer Pang nennen. Es ist das Ergebnis langjähriger Forschung am Blech für den Steelpanbau, die Felx Rohner in den 1980er Jahren begonnen hatte und ab 1993 im Rahmen der PANArt weitergeführt wurde. Die ansteigende Nachfrage nach Instrumenten aufgrund des Booms der Steelbands in der deutschsprachigen Schweiz ab 1985 einerseits und die Verschlechterung der Qualität des Blechs der traditionell verwendeten Spundfässer andererseits waren Anlass für diese Forschungsanstrengungen. Ziel war es, dem Tuner durch ein definiertes Ausgangsmaterial von gleichbleibend guter Qualität einen systematischen Stimmprozess zu ermöglichen, die Stimmhaltung der Instrumente zu verbessern und ihre Klangdynamik zu verändern. Um die Eigenschaften des Pang-Blechs zu studieren, baute die PANArt in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre neben Steelpans auch andere Instrumente wie Gongs, Glocken und Becken aus diesem Material. So entstand das Pang-Instrumentarium, dessen jüngstes Mitglied das Hang wurde. Hier zeigten die akustischen Eigenschaften des Pang-Blechs seine besondere Eignung für das Spiel mit den Händen.

Für das Verfahren, nitrierte Rohformen für den Instrumentenbau zu verwenden, hat die PANArt zwei Patente angemeldet.

Das erste Patent "Verfahren zur Herstellung von Blechklang-Musikinstrumenten" wurde am 14. Dezember 1998 für die Schweiz angemeldet und am 30. Mai 2003 veröffentlicht. Es beschreibt die sogenannte Sandwitch-Härtung. Dabei bilden sich auf beiden Seiten des Blechs zwei härtere Schichten mit einer Eisennitridnadelstruktur, während in der Mitte ein weicherer Kern verbleibt.

Im Rahmen der Arbeiten mit dem Integralen Hang zeigte sich, dass es vorteilhaft war, das gesamte Blech durchzunitrieren ohne eine weichere Kernschicht zu belassen. Dies führte zu einem zweiten internationalen Patent auf der Grundlage des ersten Schweizer Patents. Es wurde unter dem Titel "Verfahren zur Herstellung eines Metallklang-Musikinstruments" am 16. Juni 2009 angemeldet und am 23. Dezember 2010 veröffentlicht. Es beschreibt "ein Verfahren zur Herstellung eines Metallklang-Instruments nach Art eines Steel-Pan [...], insbesondere zur Herstellung eines Hang®. Beim Verfahren wird das zur Herstellung erforderliche Stahlblech mit einer Dicke von 0,75 bis 1,25 mm so lange nitriert, bis das Blech vollständig mit Eisennitridnadeln durchsetzt ist. Die lineare Dichte der Nadeln liegt in der Regel zwischen 40.103 m-1 bis 80.103 m-1. Die Art der Nitrierung kann frei gewählt werden." [1]

Hang® ist eine eingetragene Marke der PANArt Hangbau AG.